Montag, 13. Juni 2011

Das Spiel ist AUS ... AUS ... AUS ... - Das Atom-Event im Gärtnerweg

Der Atomausstieg, insbesondere, dass Biblis abgestellt wurde, hat Lobo und mich sehr berührt. Vor 30 Jahren haben wir gegen die Atomkraftwerke demonstriert und heute endlich trägt es Früchte. Hat ein bisschen länger gedauert, aber jetzt ist es soweit.

Das musste natürlich gefeiert werden. Heute am Pfingstmontag haben wir dann zum Atom-Event in den Gärtnerweg eingeladen. Natürlich hatte die Einladung auch eine Tagesordnung: Hier

Grußwort von Renate K.

Anfahren des Reaktors

Kühlwasser-Umtrunk

Die Bürger löffeln die Atomsuppe aus – wie in echt

Castor-Transport über die Gaustraße

Zweite Session des Uelversheimer Künstler-Kollektivs -
wir schließen die Energie-Lücke mit Kreativität

Nachhaltigkeitstanz um den Reaktor

Verabschiedung der strahlenden Gäste

Optional:
Nachtwanderung zum Industrie-Denkmal Block A, B, C Biblis

Hier jetzt einige Bilder zur Tagesordnung:

Hier verliest Lobo das Grußwort von Renate K., die natürlich gedanklich bei uns war. In der Rede hieß es: "Lasst euch keine fremden Suppen einbrocken, Löffelt eure eigene Suppe aus!" 
Und das haben wir später ja auch gemacht.

Lobo hat die Atomsuppe mit den Brennstäben aufgesetzt und sehr unkonventionell dabei gehandelt:
Hier will er nicht etwa das Feuer löschen, nein, mit dem Wasser aus dem Gartenschlauch füllt er die Suppe auf!

Dann haben wir - natürlich nach einer basis-demokratischen Abstimmung - den Castor-Transport über die Gau-Straße vorgezogen. 
Auf zwei Bambusstangen wurde der Castor transportiert und das war gar nicht so einfach. Und wie im wirklichen Leben gab es auch Gegner, Demonstranten, die sich an ein Stück Eisenbahnschiene festgekettet hatten, um ihren Unwillen kund zu tun.
 
















Wasserwerfer mussten hergeholt werden
und der Castor-Transport kam zeitlich ganz schön in Verzug, denn die Demonstranten waren hartnäckig und mussten erst weggetragen werden.
Dann endlich konnte der Castor-Transport weiterrollen und musste an manchen Stellen ganz schön aufpassen, dass nichts passiert.
Nach soviel Anstrengung gab es erst einmal was zu essen. Die Atomsuppe war fertig und wir löffelten unsere Suppe aus. War lecker, das kann ich sagen.



Und dann kam das Uelvesheimer Künstlerkollektiv zum zweiten Mal zum Einsatz. Heute sollte natürlich ein Atomkraftwerk gebaut werden. 

Team eins versuchte sich an der runden Kuppel des Atommeilers

Und Team zwei am konischen Kühlturm:
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, fast so wie in echt:


Beim anschließenden Nachhaltigkeitstanz um den Reaktor machten alle mit:
Die Bilder sprechen für sich, wir hatten viel Spaß
Und alles ohne Probe - wenns passt, dann passts eben

Und hier noch einmal das gesamte Künsterkollektiv auf einem Bild:

Das war wirklich ein tolles Event - unser Atom-Event im Gärtnerweg.

Wenig Vorbereitung
Viel Spaß
Leckker Essen
Gutes Wetter
Nette Leute
Alles war perfekt

Nur die Sorge der Bergies Eltern bleiben bestehen. 
Was erzählen die Kinder Morgen in der Schule, wenn sie gefragt werden, was sie am heiligen Pfingstwochenende gemacht haben?
Wir haben ein Atomkraftwerk gebaut?
Wir haben getanzt, um ein Atomkraftwerk herum?
Wir haben einen Castor-Transport über die Gaustraße begleitet?
Wir haben eine Brennstäbe-Suppe gegessen?

Peinlich, peinlich kann das werden.

Gegen 20.30 Uhr waren alle Gäste weg und wir haben aufgeräumt. Zum Glück hatten wir die atomare Mülltonne.


Schön war`s, sehr schon sogar.

Samstag, 4. Juni 2011

Fehler machen

Heute muss ich mal ein bisschen philosophieren.

Ich habe in der letzten Zeit auf der Arbeit in der Kita zwei Fehler gemacht. Keine lebensbedrohlichen Fehler und auch keine Fehler, die finanziell hätten dem Unternehmen schaden können.

Aber es waren Fehler, die ich irgendwie habe wieder ausbügeln müssen.

Wer macht schon gerne Fehler? Ich nicht!

Anderen sage ich immer: "Aus Fehlern lernt man - Fehler zu machen ist auch wichtig, sonst findet keine Entwicklung statt." (Anmerkung: Sicher gibt es aber auch Fehler, die überhaupt nie gemacht werden dürfen: In der Kita z.B. zu wenig Personal für die Aufsicht zu stellen, weil man denkt: "Es wird schon gut gehen.")

Aber ich stehe mit Fehler nur sehr schwer zu. Und natürlich habe ich darüber nachgedacht, wie ich die ganze Sache wieder ins Lot bringe, ohne sagen zu müssen, dass es mein Fehler war.

Zur gleichen Zeit gab mir eine Kollegin einen Artikel zu lesen, in dem der verantwortliche Arzt einen möglichen Fehler zum Tod von mehreren Säuglingen in der Mainzer Uni-Klinik eingestand. Dieser Artikel hat mich sehr beschäftigt. Normalerweise sucht jeder den Fehler woanders, nur nicht bei sich selbst. Hier war es anders. Der Arzt sagte, dass es möglich gewesen wäre, dass die Infusionen für die viel zu früh geborenen Babys eventuell  in der Unilinik selbst verunreinigt worden seien und die Verantwortung damit bei ihm läge.

"Einen Fehler macht ja auch keiner extra" dachte ich für mich "warum  soll man dann eigentlich nicht die Wahrheit sagen, dass den Fehler eingestehen? Das zeugt doch eigentlich von Größe."

Dieser Artikel hat mich so fasziniert, dass ich in der folgenden Zeit meinen Fehler bei meinen Kolleginnen, Vorgesetzten und auch beim Landesjugendamt angezeigt habe - natürlich auch mit einem Lösungsvorschlag.

Fazit: Das war genau der richtige Weg. Für jeden Fehler gibt es auch eine Lösung und meinen Fehler einzugestehen machte mir mein Leben viel leichter.

Sind nicht eigentlich alle Küken gelb?

NEIN

Hier ist die Mannschaft, die heute geschlüpft ist. Alle Farben sind vertreten: Gelb, schwarz, braun und gestreift, kleinere und größere, mit Mütze und ohne Mütze. Bin gespannt, wie viele Mädchen dabei sind.