Heute muss ich mal ein bisschen philosophieren.
Ich habe in der letzten Zeit auf der Arbeit in der Kita zwei Fehler gemacht. Keine lebensbedrohlichen Fehler und auch keine Fehler, die finanziell hätten dem Unternehmen schaden können.
Aber es waren Fehler, die ich irgendwie habe wieder ausbügeln müssen.
Wer macht schon gerne Fehler? Ich nicht!
Anderen sage ich immer: "Aus Fehlern lernt man - Fehler zu machen ist auch wichtig, sonst findet keine Entwicklung statt." (Anmerkung: Sicher gibt es aber auch Fehler, die überhaupt nie gemacht werden dürfen: In der Kita z.B. zu wenig Personal für die Aufsicht zu stellen, weil man denkt: "Es wird schon gut gehen.")
Aber ich stehe mit Fehler nur sehr schwer zu. Und natürlich habe ich darüber nachgedacht, wie ich die ganze Sache wieder ins Lot bringe, ohne sagen zu müssen, dass es mein Fehler war.
Zur gleichen Zeit gab mir eine Kollegin einen Artikel zu lesen, in dem der verantwortliche Arzt einen möglichen Fehler zum Tod von mehreren Säuglingen in der Mainzer Uni-Klinik eingestand. Dieser Artikel hat mich sehr beschäftigt. Normalerweise sucht jeder den Fehler woanders, nur nicht bei sich selbst. Hier war es anders. Der Arzt sagte, dass es möglich gewesen wäre, dass die Infusionen für die viel zu früh geborenen Babys eventuell in der Unilinik selbst verunreinigt worden seien und die Verantwortung damit bei ihm läge.
"Einen Fehler macht ja auch keiner extra" dachte ich für mich "warum soll man dann eigentlich nicht die Wahrheit sagen, dass den Fehler eingestehen? Das zeugt doch eigentlich von Größe."
Dieser Artikel hat mich so fasziniert, dass ich in der folgenden Zeit meinen Fehler bei meinen Kolleginnen, Vorgesetzten und auch beim Landesjugendamt angezeigt habe - natürlich auch mit einem Lösungsvorschlag.
Fazit: Das war genau der richtige Weg. Für jeden Fehler gibt es auch eine Lösung und meinen Fehler einzugestehen machte mir mein Leben viel leichter.
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