Dienstag, 22. März 2011

Feuerprobe bestanden - aber völlig fertig

Elli und Christopher haben heute (Dienstag) wichtige Dinge in Wilhelstadt zu erledigen. Steuerberater, Einwohneramt - viel zu langweilig für mich. Also blieb ich zu Hause, in der wunderschönen Appartement-Anlage, mit großem Garten und Pool. Ein Tag, so richtig schön zum relaxen - dachte ich!!!

Christopher legte noch den Schlüssel vom Pick up auf den Tresen mit den Worten: "Wenn du einer Oma helfen musst".

Alina, Kolumbianerin ihres Zeichens, war noch im Haus, Sie hatte von Elli den Auftrag drei Stunden zu putzen. Ich saß am Pool als so gegen halb 11 Alina zu mir kam und mir auf spanisch verklickerte, sie sei jetzt fertig. Ich wiederum fragte sie - ohne ein Wort spanisch zu können - ob sie wie immer abgeholt würde. "Nein" sagte sie, ihr Bruder könne erst gegen 18.00 Uhr kommen.

Upps, was tun? Alina musste nach Westpunt, wo ich erst einmal war. Der Schlüssel vom Pick up lag in der Küche. Ich bin noch nie Pick up gefahren!!!

Das Herz rutsche mir fast in die Hose, aber vernünftigerweise musste ich wohl in den sauren Apfel beißen und Alina nach Hause bringen - schätzungsweise 20 km von uns entfernt.

Pick up fahren erwies sich dann einfacher als ich dachte, ich fuhr langsam und versuchte auf der Strecke nach Westpunt so wenig Schlaglöcher und über die Straße flitzende Geckos zu treffen wie möglich. An jeder Ecke, an der wir abbogen merkte ich mir die Farbe der Häuser - was sich hinterher als irrwitzig herausstellte, weil die Häuser hier alle so bunt sind.

Der Hinweg ging noch. Alina zeigte mir den Weg und ich fuhr mit einem kleinen LKW die schmalen Straßen auf Curacao, die sich manchmal wie eine Achterbahn schlängelten. Und wenn ich Achterbahn sage, dann meine ich auch Achterbahn. Steil hoch und auf dem höchsten Punkt mit einem kleinen Sprung wieder steil nach unten. Nicht so toll, wenn man das erste mal mit einem alten Pick up unterwegs ist.

Ich wusste, dass die Rückfahrt kritisch werden könnte. Ich hatte mir zwar die Farben der Häuser gemerkt, aber an welcher Ecke ich links und an welcher ich dann rechts abbiegen musste, wusste ich nicht mehr. Aber ich schaffte es bis Hofi Abou recht gut. Aber dann verließ mich meine Orientierung. Als ich schon einen hochroten Kopf hatte, mein Herz schon am Hals klopfte, weil ich viele falsche Straßen schon gefahren war, aber die richtige noch nicht, da hielt ich an einem TOKO an, so heißen hier die von Chinesen geführten etwas größeren Kioske. Aber keiner verstand mich oder wollte mich verstehen.

Dann kam ein Auto mit zwei schwarzen Frauen und zwei Kinder. Ich fragte sie nach Kavel 32 - so heißt die Straße, wo Elli wohnt - und sie sagte, ich solle hinter ihr her fahren. Ich war glücklich und endlich erkannte ich auch gar nicht weit von dem TOKO entfernt, die Häuser und die Gegend wieder. Ich bedankte mich sehr bei den Frauen. Und sie sagten - und das gab mir den Rest: "Madam, never follow someone in a car - never!!!!"

Da überfiel mich fast die Panik. Sie hatte Recht. Wer weiß wo mich so jemand hinführen kann. Gestern erst hatte ich einen Krimi ausgelesen, und mir würde noch schlechter. Zu Hause angekommen bin ich zur Abkühlung erst einmal in den Pool gesprungen. Aber ich zittere immer noch ein bisschen.

Feuerprobe habe ich bestanden - Pick up fahren ist auch echt kultig - aber ich bin völlig fertig!!!

3 Kommentare:

  1. oh mama :( wird Zeit dass du wieder heim kommst, hier gucken wir alle auf dich :) uuiuiuuiu ich versteh gut wie du dich gefühlt hast !!!! *drück*

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  2. tja: ich hatte Elli und Christopher schon gesagt, dass es sinnvoll wäre, den Gästen Navis anzubieten: ohne unser GPS hätten wir uns auch ständig verfahren.
    Aber hey: Abenteuer gehören zu Curacao einfach dazu!

    s.

    .

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  3. .....mit den Tobi - Schuhen wäre dass nicht passiert! Die finden doch immer heim.....!

    Coole Storry!


    Marc(y)

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